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AutorenbildGurdeekpak Singh

Weniger Atmen, nicht mehr …

„Nicht mehr verwenden, wo weniger ausreicht.“ — Volksweisheit


Bewusstsein

Hast du schon einmal bewusst über deinen Atem nachgedacht? Atmen ist schliesslich eine ganz normale Funktion, die automatisch abläuft, ohne dass wir darüber nachdenken müssen.


Ich (Gurdeepak Singh, Yoga Coach) selbst hatte früher nur in bestimmten Situationen bewusstes Atembewusstsein – etwa, wenn ich in einer Stresssituation einige tiefe Atemzüge nahm, um weiterzumachen. Ein anderes Mal wurde mir mein Atem bei hohen Höhenlagen (über 3000 Meter) bewusst, wo jeder Schritt ein rhythmisches Zusammenspiel von Atem und Bewegung ist. Seitdem ich Pranayama (yogisches Atmen) praktiziere, habe ich meine Atemtechnik deutlich verbessert. Diese Praxis hat nicht nur meine Lungenkapazität gesteigert, sondern auch meine Atemmuskulatur gestärkt und die Effizienz meines Atems verbessert.


Hintergrundwissen

Werfen wir einen kurzen Blick auf Studien zum Thema Atmung. Ein gesunder Mensch atmet in normalen Bedingungen (ohne chronische Krankheiten) etwa 6–7 Liter Luft pro Minute ein. Wusstest du schon: Ein durchschnittlicher Mensch atmet täglich fast 11.000 Liter Luft ein. Die eingeatmete Luft enthält etwa 20 % Sauerstoff, während die ausgeatmete Luft nur etwa 15 % Sauerstoff enthält. Das bedeutet, dass der Mensch etwa 550 Liter reinen Sauerstoff täglich verbraucht.


Der „Hyperventilations-Effekt“ der modernen Welt

Durch die heutige Lebensweise neigen viele Menschen dazu, mehr Luft einzuatmen, als tatsächlich nötig ist. Diese Hyperventilation kann auf Dauer gesundheitsschädlich sein und Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und erhöhte Nervosität hervorrufen.


In der yogischen Atemtechnik (Pranayama) werden Phasen der Hyperventilation bewusst und kurz genutzt, um Körper und Geist zu reinigen. Diese kontrollierten Techniken bereiten den Körper und die Psyche auch auf eine meditative Lebensweise vor, in der die Atemfrequenz reduziert wird (Hypoventilation).


Der Reiz, weniger zu atmen

Kurze Phasen der Hyperventilation können dabei helfen, innere Reinigung zu fördern, die Fitness zu stärken und den Körper auf Flexibilität und Kraft vorzubereiten. Yogisches Atmen, das eng mit dem Zwerchfell-Atmen verbunden ist, aktiviert bei der Einatmung das Zwerchfell und entspannt es bei der Ausatmung.

Im Folgenden stellen wir dir zwei einfache Atemübungen vor, die helfen können, die Atemfrequenz in einem regulierten Rahmen zu reduzieren.


Bhramari Pranayama (Summen-Atmung)

Bei Bhramari Pranayama wird die Ausatmung hörbar summend durchgeführt. Studien zeigen, dass das Summen die Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) in den Nasennebenhöhlen um das Fünfzehnfache steigert (Weitzberg & Lundberg, 2002). Stickstoffmonoxid fördert die Entspannung der Muskulatur und die Erweiterung der Blutgefässe, was für die Versorgung lebenswichtiger Organe wie Herz, Gehirn und Nieren entscheidend ist.



Nadi Sodhana Pranayama (Wechselatmung)

Nadi Sodhana ist eine reinigende Atemtechnik, bei der man abwechselnd durch ein Nasenloch ein- und durch das andere ausatmet. Diese Technik hat eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist und kann unter anderem den Blutdruck senken, die Verdauung unterstützen und die Schlafqualität verbessern.



Fazit

Um eine gesunde Atemweise zu erreichen, sind neben regelmässigen Atemübungen auch Lebensstiländerungen entscheidend. Hier einige Vorschläge:

  1. Weniger atmen im Ruhezustand für eine bessere Sauerstoffversorgung.

  2. Atemtraining mit dem Ziel, das automatische Atemmuster zu verbessern.

  3. Eine Ernährung mit mehr basischen Lebensmitteln.

  4. Regelmässige Pranayama-Praxis.


Unsere regelmässigen Yoga-Stunden im Studio bieten die perfekte Gelegenheit, diese Atemtechniken zu erlernen und zu vertiefen. Mach mit und entdecke, wie bewusstes Atmen deine Lebensqualität steigern kann – wir freuen uns auf dich!


Quellen:

  1. Diagramm zur Atemfrequenz bei chronischen Erkrankungen, Quelle: normalbreathing.com.

  2. Diagramm zum Anstieg der Hyperventilation, Quelle: Verlinkung zu einer geeigneten wissenschaftlichen Seite.

  3. Summen-Atmung, Quelle: Weitzberg & Lundberg, 2002.

  4. Bild Summen-Atmung, Quelle: thesleepcompany.in


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